Angesichts der langen Strecke, die uns bevor stand, starteten wir früh am Morgen. Der erste fleißige Hausmann war auch schon am Werke: er fegte Sand vor dem Haus von der Sandpiste – Sysiphos lässt grüßen… aber vielleicht möchte er ja seine eigene Düne basteln.
Über Rissani und Erfoud verließen wir die Tafilalet-Oase und fuhren entlang des Ziz-Tals nach Norden.
In Errachidia schnappte dann die Radarfalle zu – und das, wo wir eigentlich sicher waren, nicht einen Stundenkilometer zu schnell gewesen zu sein. Aber mit der marokkanischen Polizei diskutiert man nicht lange und die ‚englische Variante‘ half leider auch nichts… 30 Euro waren fällig.
Über den Tizi’n’Talghemt, den Kamelstutenpass, überwanden wir den Hohen Atlas und erreichten die Apfelstadt Midelt.
Danach war Motivjagd nach einem blühenden Apfelbaum angesagt, der sich allerdings erst im Mittleren Atlas fand. Genauso wie Zedern, Berberaffen und kleine Seen.
Eine Seen-Rundfahrt erwies sich allerdings als Reinfall, denn außer dem ersten See, der nur 500 m von der Hauptstraße entfernt lag, gab es zu den anderen Seen keinerlei Beschilderung. Wir fuhren kilometerlang durch Weinberge – auch hübsch –, fanden aber keine weiteren Seen. Vielleicht hat ja Herr Reisefant seinen Durst heimlich gestillt und die Seen einfach weggeschlürft.
Am Abend kämpfte sich Herr Abdallah heldenhaft durch den chaotischen Freitagabendverkehr und fand mit Spürsinn – es fehlten mal wieder jegliche Straßenschilder – unseren Riad in der Neustadt von Fes.
Herr Konfuze haucht ermattet und spuckt die letzten Sandkörner aus: „Wann merkt man, dass man zu lange in der Wüste gelebt hat? Wenn man mit Feuereifer Sand von der Sanddüne fegt.“