Wir wünschen Frohe Ostern !
Unser Osterhase hatte es sehr schwer , aber er hat durchhalten – trotz seines bemitleidenswertem Zustands!

Wir wünschen Frohe Ostern !
Unser Osterhase hatte es sehr schwer , aber er hat durchhalten – trotz seines bemitleidenswertem Zustands!

Am Bab Boujeloud starten wir unseren Bummel durch die Medina von Fes aus dem 9. Jahrhundert – ein Spaziergang durch 1001 Nacht.
Wir sahen Holzschnitzer, Kupferschmiede, Gerber und Färber, Fließenauskratzer, Garnzwirbler, Schreiner, Zilleleure, Kammmacher und viel Zünfte mehr.
Unser Rundgang führte uns auch zu den bedeutendsten Denkmälern der Stadt, wie der Karaouine-Moschee, die gleichzeitig die älteste Uni der Welt ist.
Hier studierten berühmte Gelehrte wie Averroes und Maimonides und sogar der spätere Papst Silvester II. Philosophie, Mathematik, Astronomie oder Medizin. Auch den Koranhochschulen Bou Inania und Attarine , dem Mausoleum Idriss II. und dem berühmtesten Brunnen Marokkos, Nejjarine, am Tischlerplatz statteten wir einen Besuch ab.
Nach einem Abstecher durch das Andalusier-Viertel hielten wir eine kurze Siesta, bevor es im schönsten Nachmittagslicht zum Königspalast ging. In der Sonne strahlten nicht nur die Messingtore gülden, sondern auch unsere Köpfe tomatenrot – 44 Grad in der Sonne.

Durch die „Neustadt“ aus dem 13. Jahrhundert ging es für uns weiter zu Mellah, dem ehemals größten Judenviertel in Nordafrika. Die größte Synagoge Aben Danan konnten wir sogar von innen besichtigen.
Fast allen Häusern, egal ob in der Altstadt oder in Neu-Fes sieht man ihr hohes Alter an. Manchmal werden sie nur noch durch Holzverstrebungen aufrecht erhalten.
Herr Konfuze nummeriert ganz in der Tradition des Stadtgründers Idriss: „lüwhcs se raw, dnaf llun eid tspap red ow, sef ni.“
Angesichts der langen Strecke, die uns bevor stand, starteten wir früh am Morgen. Der erste fleißige Hausmann war auch schon am Werke: er fegte Sand vor dem Haus von der Sandpiste – Sysiphos lässt grüßen… aber vielleicht möchte er ja seine eigene Düne basteln.
Über Rissani und Erfoud verließen wir die Tafilalet-Oase und fuhren entlang des Ziz-Tals nach Norden.
In Errachidia schnappte dann die Radarfalle zu – und das, wo wir eigentlich sicher waren, nicht einen Stundenkilometer zu schnell gewesen zu sein. Aber mit der marokkanischen Polizei diskutiert man nicht lange und die ‚englische Variante‘ half leider auch nichts… 30 Euro waren fällig.
Über den Tizi’n’Talghemt, den Kamelstutenpass, überwanden wir den Hohen Atlas und erreichten die Apfelstadt Midelt.
Danach war Motivjagd nach einem blühenden Apfelbaum angesagt, der sich allerdings erst im Mittleren Atlas fand. Genauso wie Zedern, Berberaffen und kleine Seen.
Eine Seen-Rundfahrt erwies sich allerdings als Reinfall, denn außer dem ersten See, der nur 500 m von der Hauptstraße entfernt lag, gab es zu den anderen Seen keinerlei Beschilderung. Wir fuhren kilometerlang durch Weinberge – auch hübsch –, fanden aber keine weiteren Seen. Vielleicht hat ja Herr Reisefant seinen Durst heimlich gestillt und die Seen einfach weggeschlürft.
Am Abend kämpfte sich Herr Abdallah heldenhaft durch den chaotischen Freitagabendverkehr und fand mit Spürsinn – es fehlten mal wieder jegliche Straßenschilder – unseren Riad in der Neustadt von Fes.
Herr Konfuze haucht ermattet und spuckt die letzten Sandkörner aus: „Wann merkt man, dass man zu lange in der Wüste gelebt hat? Wenn man mit Feuereifer Sand von der Sanddüne fegt.“
Heute ging es zum größten Wochenmarkt im Süden Marokkos nach Rissani. Bei einem zweiten Frühstückskaffee beobachteten wir die eintrudelnden Marktbesucher, die auf Esel, in Kleinbussen, Sammeltaxen, zu Fuß, auf Karren und in TUI – Bussen ankamen.
Auf dem Gemüsemarkt war ein eindeutiger Schwerpunkt zu erkennen – frische Möhrchen.
Außerdem gab es Zwiebeln, RoteBeete, Peperoni, die unverzichtbaren Saubohnen, Tomaten und frische Kräuter. In der Gewürzabteilung schlugen wir dann gnadenlos zu: Ras el Hanout, Kreuzkümmel mit und ohne Zitronen, Schwarzkümmel, Zimt und eine Gewürzmischung bestehend aus 25 Komponenten für Fisch und helles Fleisch.
Dann spazierten wir zum Eselsparkplatz, wo sich herzzerreißende Liebesdramen abspielten.
Direkt daneben der Schaf-und Ziegenmarkt. Weiter ging es zum Gedeckten Markt, der täglich geöffnet ist.
In der Textilabteilung erwarb Sanne Ihr erstes Berbergewand. Im Zentrum des Marktes wurden die Schätze der Wüste – Datteln und Salz – gehandelt.
Vor dem Ksar von Rissani wurden wir von Moulay Ismail und Sidi Mohammed aus dem Maison Saharienne, guten alten Bekannten von Heike zu Tee und Mittagessen geladen.
Es gab die Spezialität vor Ort: „Berberpizza“ – ein mit Fleisch, Zwiebeln und Kräutern pikant gefülltes Brot – lecker!
Am Nachmittag machten wir eine Ksour – Rundfahrt, um etliche der festungsartigen Dörfer zu katalogisieren. Abschließend ein Besuch am Mausoleum Moulay Ali Cherif, des Begründers der Alaouiten-Dynastie, die bis heute über Marokko herrscht.
Der Rest des Tages stand „ zur freien Verfügung“, den wir den Temperaturen (37 Grad) angemessen verbrachten. Im Moment sind wir dabei uns mit Hilfe eines Bieres, diesmal der Sorte Flag, gegen die kalte zu wappnen. Es wird ein rapider Temperatursturz auf 17 bis 25 Grad erwartet.
Herr Konfuze halluziniert: „Wer Schlagloch- Fata-Morganas sieht, wird im Schlaf zu Palme.“
Hinweis an unsere Eltern: Gewürzbestellungen werden im Blog oder per E-Mail entgegengenommen. Lieferung erfolgt zum nächstmöglichen Termin.
Überraschung zum Frühstück: in unserer Luxus-Herberge saß am Nebentisch der Bruder des marokkanischen Königs mit seiner Viertfrau… April, April!
Nach einer harten Nacht auf kargem Lager starteten wir früh in den Tag. Auch die exaltierte Amerikanerin, die scheinbar alle erdenklichen Kräuter des Atlas gerauscht, geschnupft oder inhaliert hat, konnte uns die Laune nicht vermiesen.
Wir fuhren durch die enge Schlucht zurück nach Tineghir. Dort machten wir einen Spaziergang durch den Oasengarten mit Luzerne, Saubohnen, Zwiebeln, Pfirsich, Aprikose, Oliven, Granatapfel…
Dann setzten wir unseren Weg fort zur nächsten Oasenstadt Tinejdad, wo wir das überaus interessante Quellen-Museum besichtigten, in dem alle Themen der Volkskunst, Landwirtschaft und vor allem die Sicherung der Wasserquellen behandelt werden.
In der außergewöhnlich grünen Merrha-Ebene grasten hunderte von Kamelen. Dabei hat eines unseren Sympathie-Preis gewonnen, da es sich genüsslich am Strommast schubberte.
In der Tafilalet-Oase konnten wir das alte Bewässerungssystem mittels unterirdischer Kanäle besichtigen. In Erfoud besuchten wir eine große Werkstatt, in der Steinblöcke versteinerter Korallenriffe geschliffen und verarbeitet werden.
Am späten Nachmittag erreichten wir die Sanddünen des Erg Chebbi und wir ließen den Tag ausklingen mit Blick auf die sich immer roter färbenden Sanddünen.
Herr Konfuze schwitzt: „Wenn der Chebbi der errötet, kommt einem die Wüste spanisch vor.“