Archiv für den Tag: 25. März 2015

Auf verschlungenen Pfaden zu den Ammeln

IMG_0350Kurz nach der Abfahrt tauchten schon die ersten Fotomotive auf: Schafe und Ziegen für Sanne, schneebedeckte Atlasgipfel für Heike und an den zinnenbekrönten Stadtmauern erfreuten wir uns beide.

IMG_0335Nach dem Motto der Weg ist das Ziel, machten wir uns auf die Suche nach dem angeblich gut erhaltenen Getreidespeicher (Agadir) von Innoumar. Leider geizen die Marokkaner mit Straßenschildern an strategisch wichtigen Stellen, so dass wir erst nach dreimaligem Nachfragen und einigen Umwegen auf der richtigen Piste landeten. Diese jedoch wurde zunehmend unwegsamer.

Nachdem uns zunächst in einem Dorf ein wild kläffender Hund den Weg versperren wollte, endete unsere Suche schließlich dort, wo die Betonpiste in eine zerklüftete und deformierte Lehmpiste überging. Da die Straße auch zum Wenden in dreißig Züge zu schmal war, blieb nur noch eins: rückwärts zurück zum Hund…

Schließlich machten wir uns auf den Weg in den Antiatlas hinein. Doch schon wartete die nächste unvorhergesehene Abweichung der geplanten Route. Dank einer Umleitung fuhren wir auf – selbstredend unbeschilderten – Straßen über uns noch immer namentlich unbekannte Dörfer. Die Landschaft entpuppte sich aber als ausgesprochen sehenswert. Unzählige Arganien, Euphorbien, Mandelbäumchen und bunter – mangels botanischer Kenntnisse Getöns genannte – Pflanzen. Besonders fotogen präsentierte sich auf einem Hügel der Agadir Souk el-Khemis-des-Ida-Ougnidif.

IMG_0350Kurz danach fanden wir dann auch endlich ein Restaurant, um unsere immer lauter knurrenden Mägen zu besänftigen. Schließlich erreichten wir das Tal der Ammeln und fuhren dann in den Hauptort dieses Berberstammes, Tafraoute. Bizarre Felsformationen wie der Napoleonshut oder die blauen Steine, die der belgische Künstler Vérame in den 80-er Jahren anpinselte, erinnern an ein Billardspiel von Riesen.

IMG_0375Herr Konfuze bibbert vor blauem Himmel: „Wer kein marokkanisches Hündisch versteht, lernt rückwärtsfahren.“