Meteorologische Dreifaltigkeit: Schnee, Nebel, Sonne

Der Tag startete für Heike mit einem Geburtstagsständchen, improvisiertem Gabentisch, gefolgt von einem Geburtstagsfrühstück mit Nutella und Croissant. Mit vollem Magen ging es dann in einem Geländewagen aufwärts, wobei durch das Geschaukel der Mageninhalt zu einer homogenen Masse vereinigt wurde. Ziel des Trips: die Kuppelkirche von Zminda Sameba, die auf dem Berg Kwemi Mta (2.170 m) thront. Die Dreifaltigkeitskirche wurde als Bollwerk des christlichen Glaubens für die nicht sonderlich glaubensfeste Bergbevölkerung von Georg V. im 14. Jahrhundert errichtet.

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Heute ist die spektakulär liegende kleine Kirche wieder ein Wallfahrtsort an dem die Pilger vor allem die Marienikone verehren. Noch mehr als die Marienikone zog uns allerdings der kuschelige, wärmespendende Bollerofen in seinen Bann. Immerhin wehten uns draußen vor der Tür Schneeflöckchen und Eiskristalle um die Nase, was wir aber ob der grandiosen Aussicht gerne in Kauf nahmen. Hinter uns überragte der 5.033 m hohe Kasbeg die Szenerie – ein imposanter vergletscherter Riese, an dessen Wand, der griechischen Sage zufolge, einst Prometheus für seinen Frevel, den Menschen das Feuer gebracht zu haben, büßen musste.IMG_9764

Durch den herbstlich verfärbten Birkenwald fuhren wir wieder nach Stepantsminda zurück und wechselten das Fahrzeug. Auf der Heerstraße fuhren wir noch einige Kilometer in die Darjala-Schlucht am Fluss Terek – nur zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Anschließend fuhren wir die Heerstraße über den Kreuzpass – heute in Schnee und Wolken gehüllt – zurück nach Tbilisi.

Diesmal bezogen wir ein Zimmer im Courtyard by Marriott, direkt am Freiheitsplatz. Von unserem Zimmer im 5. Stock hatten wir direkten Augenkontakt zum Heiligen Georg, der vergoldet den Platz überragt.

IMG_9943Am Nachmittag wiederholten wir bei Sonnenschein den Spaziergang durch die Altstadt und fuhren mit der Seilbahn zur Festung Narikala.

IMG_9828Dann hieß es Kofferpacken und auf ging es zum Abschiedsessen in ein schönes Restaurant in der Altstadt am Mtkwari-Fluss. Zum letzten Mal genossen wir die georgische Küche und stießen mit georgischem Sekt auf den Geburtstag und die Reise an.

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Konfuze angeschickert: „Wenn Sekt die Zunge lockert, wird aus einem Armenier schnell ein Georgier, der heute Franzose ist.“

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