Wem die Stunde schlägt

Um kurz vor zwei Uhr klingelte der Wecker, ganz Tbilisi in seliger Nachtruhe, nur wir mussten aufstehen und zum Flughafen fahren.

IMG_9951Der internationale Flughafen ist recht klein und übersichtlich, der Check-In mithin schnell gemacht. Über eine lange Rolltreppe ging es nach oben in den Abflugbereich, wo bereits die Nachricht einer Verspätung des LH Fluges auf uns wartete.

Schließlich hoben wir um 4:15 h ab und folgen Richtung München. Zwei Fensterplätze schienen uns aus schlaftechnischen Gründen eine kluge Wahl zu sein. Doch weit gefehlt: In Heikes Reihe sorgte ein ebenso unausgeschlafenes wie quengelndes Kleinkind nebst Mutter und Oma für lebhafte Unterhaltung. Während Sanne mit einem Preisboxer in Lederjacke sprichwörtlich in den Nahkampf treten musste.

In Runde 1 ging die Armlehne verloren. DONG ! In Runde 2 gelang es heroisch den Fussraum zu verteidigen, bevor Sanne sich in den freiwilligen Knock-Out zurückgezogen hat. Schließlich läutete der Chefsteward nach vier Stunden Flug die letzte Runde ein, die zur Landung. Sieger nach Punkte: Die Müdigkeit!

Leicht angeschlagen, erreichten wir München fast pünktlich und konnten nahtlos nach Ingolstadt weiterfahren. Der Rest des Tages verging mit der Anstrengung wach zu bleiben, um den Biorhythmus schnellstmöglich wieder auf D-Modus zu schalten.

IMG_9954Während die Wäsche im Schleudergang rumpelt, resümieren wir unseren Kaukasusreise: Tolle Landschaften, sehr vielfältig, hoch interessante Klöster, ausgesprochen freundliche Gastgeber, wenn auch sehr unterschiedlich im Charakter, lecker Küche, hier wie da extrem herausfordernde Sprachen wie Schriften.

Trotz der übersichtlichen Größe spielen beide Länder geopolitisch und historisch spannende Rollen in dieser Vielvölkerregion, mit einem mächtigen – scheinbar übermächtigen – Nachbarn im Norden. Interessant auch zu sehen wie unterschiedlich Armenien und Georgien mit Ihrer strategischen Lage umgehen und welche Ziele sie verfolgen. EU Fahnen sind in Georgien omnipräsent, während Armenien lieber gestern als heute wieder Teil des Putin-Reiches wäre. Die russischen Oligarchen sind bereits vor Ort.

Viel zum Verständnis der beiden Länder beigetragen haben unsere Scouts Milena, Lela, Tamara und Nino, Dank Ihrer ausgesprochen guten Deutsch Kenntnisse.

 

Herr Konfuze gähnt schläfrig: „Wer viertel vor Zwei für früh hält, muss trotzdem um dreiviertel Zwei aufstehen. Wer viertel nach Vier für verspätet hält, fliegt trotzdem in der Früh um viertel Fünf. Und wer am Fenster Ruhe sucht, wird um halb Zehn den Kampf gegen die Müdigkeit verlieren.“

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