Archiv des Autors: Sanne

Noch mehr Treppen…

Heute fuhren wir zum ersten Mal auf dem Irrawaddy, und zwar nach Mingun. Schon von weitem konnten wir den riesigen Ziegelhaufen sehen. Hier sollte im 18. Jh. die groesste Pagode der Welt errichtet werden, leider ist es beim 50 m hohen Sockel geblieben und ein Erdbeben gab ihm den Rest. Auf ungezaehlten Stufen laesst sich die Ruine dennoch erklimmen, dafuer bietet sich von oben ein toller Ausblick. Doch nicht genug der Superlative: auch die groesste funktionstuechtige Glocke der Welt, mit einem Durchmesser von 5 m, konnten wir anschlagen – nach birmanischer Sitte 5 Mal, das bringt Glueck! Die naechsten Stufen erwarteten uns in der Myatheindan-Pagode. Auf 7 mit Wellen versehenen Terrassen, die den Weltberg Meru umschliessen, ging es hinauf. Zurueck zum Schiff ueber staubige Wege, wurden wir von Ochsen-Taxis ueberholt.

Eine kurze Schifffahrt zurueck nach Mandalay und schon ging’s weiter ueber holprige Strassen nach Sagaing.

Am Ufer des Flusses kurz vor der Inwa-Bruecke konnten wir schon erahnen, welches Kleinod uns erwartet. Hunderte von goldenen Stupas ragen wie Pilze aus den gruenen Huegeln. Insgesamt mehr als 5.000 Moenche und 3.000 Nonnen sollen es sein, die hier buddhistische Einkehr halten. Besonders sehenswert war die Umin Thounzeh-Pagode mit 45 Buddhas, die im Halbrund sitzen sowie die Sun U Ponnya Shin-Pagode. Nachdem wir die Sonne ueber dem Irrawaddy untergehen sahen, ging es zum letzten Mal fuer diesen Tag Hunderte von Stufen abwaerts.

   
Konfuze hustet: “ Wenn deine Hose am seidenen Faden haengt, solltest du sie aussetzen“.

Pagoden-Huehner im Hoehenflug

Heute stand ein ganzer Tag Mandalay auf dem Programm. Der erste Weg fuehrte uns zur Schoenheit: Thanaka, die beruehmte birmanische Universalpaste.

Anschliessend ging’s weiter in die Handwerker-Viertel im Sueden der Stadt. Unter einfachsten Bedingungen arbeiten hier Holzschnitzer, Stickerinnen, Bronzegiesser, Steinmetze, Gold- und Bambuspapierschlaeger. Das Blattgold wird und wurde dem Buddha in der Mahamuni-Pagode tonnenweise aufgelegt, so dass er seine urspruengliche Form schon voellig verloren hat. Animiert von so viel Gold gingen wir ins „Golden Duck“ zum Mittagessen


Herr Konfuze kommentiert diese Wahl mit folgenden Worten: „Wer Ente bestellt, wird sich an Huhn laben“.

Ein Besuch beim ehemaligen Koenigspalast erwies sich als eher schaurig denn schoen; viel Wellblech, schlechte Repliken und das alles umwabert von einer Atmosphaere der Trostlosigkeit. Umso schoener das alte Teakholzkloster Shwenandaw mit grazilsten Schnitzereien.

In der Kuthodaw-Pagode versuchten wir 729 Marmortafeln mit dem gesamten Tipitaka – der buddhistischen Lehre – zu entschluesseln. Dies gilt als groesstes Buch der Welt, ist aber leider in Pali geschrieben, so dass wir auf Seite 1 haengen geblieben sind. Die Kyauktawgyi-Pagode bot neben einem unaussprechlichen Namen vor allem einen riesigen Marmorbuddha von 500 t.
Nach einem kleinen Koffein-Doping erklommen wir die 1.718 Stufen auf den Mandalay Hill, um von der Wunscherfuellungspagode aus den Sonnenuntergang ueber dem Irrawaddy zu beobachten.

Relaxen und Reisen

Wegen einer Flugaenderung wurde unser Reiseplan fuer den heutigen Tag ueber den Haufen geworfen. So konnten wir den ganzen Vormittag auf der Terrasse unseres Wasserbungalows verbringen.

Mittags wurden wir mit unserem Boot wieder ans Festland gebracht und per Auto ging’s dann zum Flughafen Heho. Dieses Mal ging es tatsaechlich planmaessig nach Mandalay und direkt ins Hotel.

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Konfuze sagt: „Wer Geburtstag hat in Asien, bekommt nicht nur Geschenke, sondern auch viele suesse rosa Roeschen.“

 

Sanne sagt DANKE fuer die lieben Glueckwuensche zum Geburtstag.

Inle See – in- und auswaendig

In fruehmorgentlichem  Dunst – grau in grau, tuckerten wir mit unserem Boot vorbei an EinbeinRuderern – gen Indein. Markttag! Frauen mit leuchtend orangefarbenen karierten Tuechern kauften und verkauften … alles fast so bunt wie in Bacha. Nur kann man hier fast fliessend Deutsch „Gar nicht teuer“.

 

Stramm marschierend erklommen wir die Huegel des Pagodenwaldes, bevor es weiter ging zu den diversen Handwerkern der Intha-Doerfer: Silberschmiede, Papiermacher, Seiden- und Lotusweberinnen, Zigarrenmacherinnen. Neben den Frauen vom Stamm der Intha sahen wir in einer Baumwollweberei auch die sogenannten Giraffenhalsfrauen mit ihren zentnerschweren Messingringen als Halskrause.

Das Wasser des Sees dient  wirklich zu allem: Man waescht sich und seinen ganzen Hausstand, holt Trinkwasser heraus, putzt das Moped auf Hochglanz, laesst die Ochsen saufen, waescht den Reis, und und.  In schwimmenden Gaerten kultiviert man Tomaten, Auberginen, Bohnen und vieles anderes Gemuese. Angeblich sogar Erdbeeren!

Ausserdem haben viele der Stelzenhaeuser einen Vorgarten mit Zierblumen, vielleicht gibts auch hier einen Wettbewerb „Unser Dorf soll schoener werden“.

Auch heute hat Herr Konfuze etwas zu sagen: “ Wasser hat keine Balken, hoechstens Bambusstangen“.

1137, 1138, 1139 – Mist verzaehlt!

Um 5.30 h klingelt das Telefon – Weckruf – grummel, grummel. Nach einem kurzen Fruehstueck ging es zum Flughafen, und in Rekordgeschwindigkeit durch alle Kontrollen. Dann der erste Hoehepunkt des Tages; Espresso und funktionierendes Internet, so konnte Konfuze seine Berichte der ersten Tage los werden.

Nach 1,5 h Flug landeten wir in Mandalay – und das, wo wir nach Heho wollten, Zum Glueck klaerte sich das Missverstaendnis schnell auf, nach weiteren 20 min Flug waren wir in Heho.

Ueber den „Highway“ ging es durch das traumhaft schoene gruene Shan-Bergland. Trotz der hohen Schlaglochdichte, quaelten sich LKW’s – ueber und ueber mit Kohl beladen, Pferdewagen, Ochsenkarren, uebervolle Pick-ups, Mopeds und Radfahrer ueber die Strecke.

In Pindaya empfing uns eine ueberlebensgrosse Spinne – igitt! – und der Prinz, der der Legende nach selbige erlegte, wies uns mit Pfeil und Bogen den Weg in die Tropfsteinhoehle. In der Hoehle befinden sich tausende von Buddhas, frei nach dem Motto: Viel hilft viel.

In der Werkstatt einer Papiermacherin erhielten wir einen Crashkurs und erstanden unsere ersten Souvenirs. Am Nachmittag holperten wir die ganze Strecke wieder zurueck und fuhren weiter zum Inle-See. Am Anleger wurden wir nebst Gepaeck auf unser Privatboot verladen und duesten rasant dem Sonnenuntergang entgegen.

Konfuze meint dazu: Wer ins Bergland will, darf sich nicht wundern in der guten Ebene zu landen.