Bei strahlendem Sonnenschein ging es los zum ersten Highlight, der Ermitage bzw. dem Winterpalast. Die weltgrößte Kunstsammlung mit ca. 3 Millionen Kunstwerken, ist der Sammelleidenschaft von Zarin Katarina der Großen und dem St. Petersburger Adel zu verdanken, nur ca. 2% der Werke sind heute zu sehen – immerhin 60.000 Exponate. Hier könnte man sich also Tage lang aufhalten und Bilder, Skulputen, Statuen, Rüstungen, Porzellan – es gibt nicht was es dort nicht gibt! Und dann ist da noch diese prunkvoll Umgebung, die die Exponate manchmal fast in den Hintergrund rücken. Eine Herausforderung für alle Sinne! Auch wir waren nach viel stauen und wundern, schnell am Rande unserer Aufnahmekapazität.
Nach einer kleinen Stärkung haben wir uns zu einem Spaziergang über die Newa – auf die die Wassijewksij-Insel – aufgemacht. Vorbei an der Kunstkammer (dort findet man den Orginal Gottorper Globus), dem Zoologischen Museum und den markanten roten Rostrasäulen über die Börsenbrücke auf die Petrograder Insel und zur Peter und Paul Festung. Der Bau dieser Festung markiert die Geburtsstunde von St. Petersburg.
Die Sehenwürdigkeiten auf dem Weg sind am heutigen Samstag ein beliebtes Ziel für Hochzeitsgesellschaften, die Paare posieren vor der tollen Kulisse oder am Sandstrand zu Fusse der Festung. Und die Hochzeitsgesellschaften singen, tanzen und trinken …
Über eine weitere Brücke die Troitsky Brücke geht wieder über die Newa und direkt zum neu gestalteten Sommergarten – die weißen Marmorstatuen glänzen im Sonnenschein und mit uns freuen sich viele Besucher über das gute Wetter und spazieren durch den schönen Garten. An dessen Ende das Ingenieurs Schloss liegt. Das rote Gebäude wurde von Zar Paul dem Ängstlichen erbaut , der hatte sich weder innen – noch außenpolitisch Freunde gemacht und wollte sich mit diesem Hochsicherheitspalast schützen. Ein paar Wochen nach dem Einzug wurde er in seinem Palast mit seiner Schärpe erdrosselt.
Nach dieser traurigen Geschichte ging es wieder durch eine Garten den Michailowgarten, der uns direkt zu Erlöserkirche führte. Der auffällige Bau mit den Zwiebeltürmen wurde von Zar Alexander III in Auftrag gegeben – genau an der Stelle, an der Alexander II einem anarchistischen Anschlag zum Opfer fiel. Die othodoxe Kirche wurde nach dem Vorbild der Moskauer Basilius Kathedrale erbaut, das Kircheninnere ist vollständig mit Mosaiken ausgefüllt.
Nach so viel Kultur und Km brauchten wir ein Pause, mit einem leckeren Essen und einem Dessert Cafe Singer, das ist im Dom Knigi, dem berühmten Buchladen. Und natürlich waren wir trotz des vollen Programms noch shoppen – wir haben unser Mitbringsel – die typischen Matrjoschka Puppen erstanden.
Nach einer Pause ging es dann zum Late Night Sightseeing, denn um kurz nach ein Uhr öffnen sich die Brücken der Newa, um den Schiffen den Weg zu Ostsee frei zu geben. Gerade während der weißen Nächte ein Spektakel mit hunderten von Booten auf der Newa und aber tausenden von Schaulustigen am Ufer. Besonders eindrucksvoll ist das, da es auch um 1h noch nicht richtig dunkel ist. St. Petersburg liegt fast auf dem 60. Breitengrad und zur Sonnenwende gehen Abenddämmerung und Morgengrauen direkt ineinander über. Die Brücken bleiben dann bis zum Morgen offen und es gibt keinen Weg mehr auf die anderen St. Petersburger Inseln.
Auch der irre Iwan schwafelt:“ Mit zwölf Zentimeter Plastik helfen bei jedem Größenproblem!“