Heute stand ein entspannter Tag im Kullu-Tal auf dem Programm. Nach 11 Stunden erholsamen Schlafs starteten wir mit frischen Kräften nach Naggar. Dort besichtigten wir das Vermächtnis von Nicolas Roerich, ein russischer Künstler, der hundertfach Bilder vom Himalaya malte, dabei eine neue religöse Philosophie erdachte und der Höhepunkt seines Schaffens war die Gestaltung einer neuen Flagge: drei rote Punkte in einem roten Kreis…
Weitaus interessanter war ein Spaziergang durch das Dorf zur alten, restaurierten Burg mit traumhaftem Ausblick über Reisfelder und unendliche Haine mit Apfelbäumen. Im Inneren befindet sich ein heiliger Stein, der von fleissigen Bienchen eingeflogen wurde. Wer nicht daran glaubt, erliegt binnen einer Woche dem Fluch!
Danach ging es zurück nach Manali. Die Stadt ist benannt nach der Gemahlin des Gottes Manu und lebt heute hauptsächlich von Tourismus und Äpfeln. Wichtigstes Heiligtum ist der Tempel der Hadimba – einer dank Heirat zur Göttin aufgestiegenen grausamen Dämonin. Tolle Karriere, oder? Dort wo früher der Sage nach Menschen geopfert wurden, müssen heute nur noch Ziegen, Schafe und ab und an ein Bulle daran glauben.
Im ethnologischen Museum erfuhren wir viel über die Traditionen, Gebrauchsgegenstände und Trachten. Angeregt durch die bunten Muster und Stoffe erweiterten wir unsere Reisegarderobe.
Konfuze stichelt: „Wer Socken opfert, darf sich an einem Yak wärmen.“