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Bagan: Schwarz – Rot- Gold!

Heimweh? weit gefehlt, nur heute galt: schwarze, dreckige Fuesse, rote Ziegelsteintempel und -pagoden, gelegentlich mit einem Hauch von Blattgold.
Die ersten Sonnenstrahlen funkelten auf der goldenen Stupa der Shwezigon- Pagode, die letzten Sonnenstrahlen sahen wir von der Shwenandaw Pagode aus hinter dem Irrawady vergluehen.
Dazwischen lagen 13 weitere Tempel, Stupas, Kloester und Pagoden, zum Teil mit Wandmalereien aus dem 11. Jhd.. Doch das war erst ein Bruchteil dessen, was Bagan insgesamt zu bieten hat: Mit 2230 Monumenten auf 40 qkm gehoert diese ehemalige Koenigsstadt zu den architektonischen Meisterleistungen in SuedOstAsien.

Eine unvergleichliche Stimmung liegt ueber der Landschaft, wenn die Nebel zwischen den unzaehligen Tempelspitzen aufsteigen und selbst der hartgesottenste Angkor-Reisende wird stumm und ergriffen angesichts dieser fast magischen Szenerie.
Konfuze haucht nur noch vollkommen ermattet: „Wer glaubt der Koerper kann Teflon produzieren, muss abends besonders lang schrubben.“

Idylle am Irrawaddy

Zu nachtschlafener Stunde ging es zum Hafen und auf unser bereits bekanntes Boot. Flussabwaerts schipperten wir zunaechst noch einmal bei Sonnenaufgang vorbei an Sagaing und Inwa. Die im Morgenlicht funkelnden goldenen Daecher versetzten uns wiederum in Verzuecken. Unterwegs begnete uns der beruehmte ehemalige Rheindampfer „Road to Mandalay“, sonst war nicht viel los. Vollkommen entspannt tuckerten wir den ganzen Tag ueber den Irrawaddy entlang und erreichten nach 11 Stunden Fahrt Bagan.

Konfuze seufzt erleichtert: „Wer sich bei einer Nulpe bedanken will, gibt Lemmi einen Schmoeker“.

Geschuettelt, nicht geruehrt!

Endlich war es soweit: die langersehnten BRIEFMARKEN. Doch zu frueh gefreut, es gibt keine selbtklebende Beschichtung. Also erst mal mit Klebstoff die Dinger einweichen, dann aufkleben und stundenlang lufttrocknen lassen. Aber letztendlich sind alle Karten frankiert, eingeworfen und hoffentlich nicht auf dem Weg ins Nirwana…

In Amarapura lernten wir an der Pahto Dawgyi Pagode, dass verwaschenes Hellblau die Modefarbe der Saison fuer Pagoden ist. Nagayon und Kloster Mahagandayon standen als Naechstes an. An letzterem fand um 10.15h ein unglaulicher Touristenzirkus statt, anlaesslich der Moenchsspeisung, peinlich!

Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert lag Birmas Hauptstadt in Ava, heute Inwa, unserem naechstem Ziel. Nach einem koestlichen Mittagessen unter Mangobaeumen wurden wir in einer Pferdekutsche auf miserabelsten Pisten heftig durchgeschuettelt. Aber das Martyrium lohnte sich: pittoreske Ruinen, Pagoden und KLoester in einer malerischen Kulisse… Bildbandreife Szenerien, traumhaft schoen, selbst uns fehlen die Worte diese maerchenhaften Eindruecke zu beschreiben!

Noch nicht genug der wunderbaren Eindruecke – ein weiteres Kalendermotiv erwartet uns mit der U Bein Bruecke. Auf dieser mit 1,2 km laengsten Bruecke der Welt tummelten sich Moenche in orangeroten Roben, Maedchen auf Fahrraedern und Frauen, die meisterhaft Koerbe und Tabletts auf ihren Koepfen balancieren.
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Auch Konfuze haucht begeistert: “ Wer unterm Frangipani-Baum sitzt und Gloeckchen laeuten hoert, ist der Erleuchtung nahe“.

PS: Viele Gruesse in die winterliche Heimat, hier herrschen 34 Grad 🙂

Sanne und Heike

Noch mehr Treppen…

Heute fuhren wir zum ersten Mal auf dem Irrawaddy, und zwar nach Mingun. Schon von weitem konnten wir den riesigen Ziegelhaufen sehen. Hier sollte im 18. Jh. die groesste Pagode der Welt errichtet werden, leider ist es beim 50 m hohen Sockel geblieben und ein Erdbeben gab ihm den Rest. Auf ungezaehlten Stufen laesst sich die Ruine dennoch erklimmen, dafuer bietet sich von oben ein toller Ausblick. Doch nicht genug der Superlative: auch die groesste funktionstuechtige Glocke der Welt, mit einem Durchmesser von 5 m, konnten wir anschlagen – nach birmanischer Sitte 5 Mal, das bringt Glueck! Die naechsten Stufen erwarteten uns in der Myatheindan-Pagode. Auf 7 mit Wellen versehenen Terrassen, die den Weltberg Meru umschliessen, ging es hinauf. Zurueck zum Schiff ueber staubige Wege, wurden wir von Ochsen-Taxis ueberholt.

Eine kurze Schifffahrt zurueck nach Mandalay und schon ging’s weiter ueber holprige Strassen nach Sagaing.

Am Ufer des Flusses kurz vor der Inwa-Bruecke konnten wir schon erahnen, welches Kleinod uns erwartet. Hunderte von goldenen Stupas ragen wie Pilze aus den gruenen Huegeln. Insgesamt mehr als 5.000 Moenche und 3.000 Nonnen sollen es sein, die hier buddhistische Einkehr halten. Besonders sehenswert war die Umin Thounzeh-Pagode mit 45 Buddhas, die im Halbrund sitzen sowie die Sun U Ponnya Shin-Pagode. Nachdem wir die Sonne ueber dem Irrawaddy untergehen sahen, ging es zum letzten Mal fuer diesen Tag Hunderte von Stufen abwaerts.

   
Konfuze hustet: “ Wenn deine Hose am seidenen Faden haengt, solltest du sie aussetzen“.

Pagoden-Huehner im Hoehenflug

Heute stand ein ganzer Tag Mandalay auf dem Programm. Der erste Weg fuehrte uns zur Schoenheit: Thanaka, die beruehmte birmanische Universalpaste.

Anschliessend ging’s weiter in die Handwerker-Viertel im Sueden der Stadt. Unter einfachsten Bedingungen arbeiten hier Holzschnitzer, Stickerinnen, Bronzegiesser, Steinmetze, Gold- und Bambuspapierschlaeger. Das Blattgold wird und wurde dem Buddha in der Mahamuni-Pagode tonnenweise aufgelegt, so dass er seine urspruengliche Form schon voellig verloren hat. Animiert von so viel Gold gingen wir ins „Golden Duck“ zum Mittagessen


Herr Konfuze kommentiert diese Wahl mit folgenden Worten: „Wer Ente bestellt, wird sich an Huhn laben“.

Ein Besuch beim ehemaligen Koenigspalast erwies sich als eher schaurig denn schoen; viel Wellblech, schlechte Repliken und das alles umwabert von einer Atmosphaere der Trostlosigkeit. Umso schoener das alte Teakholzkloster Shwenandaw mit grazilsten Schnitzereien.

In der Kuthodaw-Pagode versuchten wir 729 Marmortafeln mit dem gesamten Tipitaka – der buddhistischen Lehre – zu entschluesseln. Dies gilt als groesstes Buch der Welt, ist aber leider in Pali geschrieben, so dass wir auf Seite 1 haengen geblieben sind. Die Kyauktawgyi-Pagode bot neben einem unaussprechlichen Namen vor allem einen riesigen Marmorbuddha von 500 t.
Nach einem kleinen Koffein-Doping erklommen wir die 1.718 Stufen auf den Mandalay Hill, um von der Wunscherfuellungspagode aus den Sonnenuntergang ueber dem Irrawaddy zu beobachten.