Uns laust der Affe

Morgens stand organisatorischer Krimskrams an: Rueckbestaetigung fuer die Ballonfahrt und den Flug nach Yangon, Geldwechsel,… Dann ging es durch ausgedehnte Palmyrapalmenhaine gen Osten. Stopp an einer Palmenhuette: hier wird alles rund um die Palme verarbeitet. In erster Linie wird hier der Palmsaft zu einem scheusslich schmeckenden Bier und zu Schnaps aufbereitet. Palmzucker wird raffiniert und zuletzt wurden wir mit Thanaka aufgehuebscht. Dielehmartige Paste ist auch als Sonnenschutzmittel gebraeuchlich, dabei war heute der erste bewoelkte Tag!

Schliesslich erreichten wir den Mount Popa, eine der wichtigsten Pilgerstaetten der Birmanen. Ueber 777 zum Teil sehr steile Stufen latschten wir barfuss auf den Klosterberg. Doch das Schlimmste waren die gefuehlten 7.777 Affen, die ueberall herumlungerten, auf glitzernde Beute schielend, und die uieberall ihre Haeufchen hinterliessen. Doch wir waren vorbereitet, naemlich gaenzlich schmucklos und mit einer doppelten Ration Sagrotan-Tuecher bewaffnet. Der Aufstieg lohnte wegen der Aussicht und um die Nats (37 Geister) gnaedig zu stimmen.

Als Belohnung goennnten wir uns ein Mittagsmahl im luxurioesen Popa Mountain Resort. Davon zehren wir auch jetzt noch.

Konfuze poliert immer noch seine Fuesse und plaerrt aus dem Bad: „Gib dem Affen keinen Zucker und du wirst reislos gluecklich.“

Das aktuelle Tempelbarometer: Tendenz steigend

Langschlaefertag – Start erst um 8 Uhr. Nach 3,5 Stunden hatten wir bereits 10 weitere Pagoden und Tempel besichtigt und so goennten wir uns nach dem Essen ein Mittagsschlaefchen. Frisch gestaerkt landeten wir zu Beginn unserer nachmittaeglichen Tour auf einem Pagodenfest – ein buntes und sehr lautes Treiben.
Weiter ging es mit einigen Highlights: drei grosse, sehr beengt untergebrachte Buddhas im Manuha Tempel, sehr schoene Reliefs im indischen Stil im Nanphaya, der groesste Koloss von Bagan mit Dhammayangyi, der eleganteste Bau mit schonene Wandmalereien im Sulamani.
Abschluss eines abwechslungsreichen Tages bildete ein ehemaliges Kloster, wo wir in kleiner Runde den Sonnenuntergang bestaunten.

Konfuze philosophiert energiegeladen:“Wer Ruhe haelt, bei dem ruht der Kyatt.“

PS: Liebe Gruesse – bis zum naechsten Mal, wenn wir einen funktionierenden Internetanschluss finden.

Bagan: Schwarz – Rot- Gold!

Heimweh? weit gefehlt, nur heute galt: schwarze, dreckige Fuesse, rote Ziegelsteintempel und -pagoden, gelegentlich mit einem Hauch von Blattgold.
Die ersten Sonnenstrahlen funkelten auf der goldenen Stupa der Shwezigon- Pagode, die letzten Sonnenstrahlen sahen wir von der Shwenandaw Pagode aus hinter dem Irrawady vergluehen.
Dazwischen lagen 13 weitere Tempel, Stupas, Kloester und Pagoden, zum Teil mit Wandmalereien aus dem 11. Jhd.. Doch das war erst ein Bruchteil dessen, was Bagan insgesamt zu bieten hat: Mit 2230 Monumenten auf 40 qkm gehoert diese ehemalige Koenigsstadt zu den architektonischen Meisterleistungen in SuedOstAsien.

Eine unvergleichliche Stimmung liegt ueber der Landschaft, wenn die Nebel zwischen den unzaehligen Tempelspitzen aufsteigen und selbst der hartgesottenste Angkor-Reisende wird stumm und ergriffen angesichts dieser fast magischen Szenerie.
Konfuze haucht nur noch vollkommen ermattet: „Wer glaubt der Koerper kann Teflon produzieren, muss abends besonders lang schrubben.“

Idylle am Irrawaddy

Zu nachtschlafener Stunde ging es zum Hafen und auf unser bereits bekanntes Boot. Flussabwaerts schipperten wir zunaechst noch einmal bei Sonnenaufgang vorbei an Sagaing und Inwa. Die im Morgenlicht funkelnden goldenen Daecher versetzten uns wiederum in Verzuecken. Unterwegs begnete uns der beruehmte ehemalige Rheindampfer „Road to Mandalay“, sonst war nicht viel los. Vollkommen entspannt tuckerten wir den ganzen Tag ueber den Irrawaddy entlang und erreichten nach 11 Stunden Fahrt Bagan.

Konfuze seufzt erleichtert: „Wer sich bei einer Nulpe bedanken will, gibt Lemmi einen Schmoeker“.

Geschuettelt, nicht geruehrt!

Endlich war es soweit: die langersehnten BRIEFMARKEN. Doch zu frueh gefreut, es gibt keine selbtklebende Beschichtung. Also erst mal mit Klebstoff die Dinger einweichen, dann aufkleben und stundenlang lufttrocknen lassen. Aber letztendlich sind alle Karten frankiert, eingeworfen und hoffentlich nicht auf dem Weg ins Nirwana…

In Amarapura lernten wir an der Pahto Dawgyi Pagode, dass verwaschenes Hellblau die Modefarbe der Saison fuer Pagoden ist. Nagayon und Kloster Mahagandayon standen als Naechstes an. An letzterem fand um 10.15h ein unglaulicher Touristenzirkus statt, anlaesslich der Moenchsspeisung, peinlich!

Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert lag Birmas Hauptstadt in Ava, heute Inwa, unserem naechstem Ziel. Nach einem koestlichen Mittagessen unter Mangobaeumen wurden wir in einer Pferdekutsche auf miserabelsten Pisten heftig durchgeschuettelt. Aber das Martyrium lohnte sich: pittoreske Ruinen, Pagoden und KLoester in einer malerischen Kulisse… Bildbandreife Szenerien, traumhaft schoen, selbst uns fehlen die Worte diese maerchenhaften Eindruecke zu beschreiben!

Noch nicht genug der wunderbaren Eindruecke – ein weiteres Kalendermotiv erwartet uns mit der U Bein Bruecke. Auf dieser mit 1,2 km laengsten Bruecke der Welt tummelten sich Moenche in orangeroten Roben, Maedchen auf Fahrraedern und Frauen, die meisterhaft Koerbe und Tabletts auf ihren Koepfen balancieren.
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Auch Konfuze haucht begeistert: “ Wer unterm Frangipani-Baum sitzt und Gloeckchen laeuten hoert, ist der Erleuchtung nahe“.

PS: Viele Gruesse in die winterliche Heimat, hier herrschen 34 Grad 🙂

Sanne und Heike