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…und es schuettet weiter!

Um 5.15 Uhr klingelte der Wecker, was wir fast ueberhoerten, da es immer noch in Stroemen goss. Als nur noch dichter Nebel herrschte, machten wir uns auf die Suche nach dem goldenen Felsen, und siehe da, kaum stand man 10 m davor, war auch schon schemenhaft zu erkennen.

Trotz des schlechten Wetters, waren Zehntausende von Birmanen rund um diese fuer sie heligste Staette unterwegs. Nachdem wir pflichtschuldigst einige Nebelaufnahmen machten, ging es abwaerts und gluecklicherweise erreichten wir den LKW Parkplatz ohne weitere Regenguesse.Kaum hatten wir die Berge hinter uns gelassen, erwartete uns der langersehnte Sonnenschein.

Mittags erreichten wir Bago, eine alte Koenigsstadt, bei mittlerweile wieder bruetender Hitze. 1,2,3, Pagoden und dazu der laengste liegende Buddha Birmas mit den schonesten edelsteinverzierten Fusssohlen.

Konfuze strahlt wieder und resuemiert: “ Wer Sonne sehen will, sollte dahin gehen, wo der Pfeffer waechst!“

Sintflut im Wolkenkuckucksheim …

Ausflug zum goldenen Felsen. Kurz nach Yangon musste ein erster kurzer Stop eingelegt werden, um den „Auto -Nat“ Orchideen und Geld zu opfern, auf dass er unsere Fahrt sicher gestalten moege. Zunaechst  ging es durch die flache, von ausgedehnten Reisfeldern gepraegt Landschaft des Mon-Staates. In der Ferne waren bereits die Berge zu erahnen, an denen sich dicke, dunkle Wolken stauten.

Am Fusse des Berges hiess es dann Umsteigen in LKWs, deren Ladeflaeche mit Donnerbalken zu Sitzgelegenheiten umfunktioniert wurden – 8 Balken a 5 Asiaten bzw. 3 Europaern. Wir hatten Glueck und konnten in der Fahrerkabine Platz nehmen. Nach einer 3/4 stuendigen Serpentinenfahrt ging es fuer uns auf Schusters Rappen weiter, weil die Weiterfahrt mit dem LKW zu gefaehrlich waere. Das erklaerte sich auch gleich in der ersten Kehre, die sich steilwandartig vor uns auftuermte. Und so ging es weiter, bis uns nach 20 Minuten ein heftiger Regenschauer zu einer Pause zwang. Anschliessend marschierten wir unverdrossen Kehre fuer Kehre weiter bis wir im Nieselregen unser in dunkelste Wolken gehuelltes Hotel erreichten.

Eigentlich wollten wir den Sonnenuntergang am goldenen Feldsen erleben, doch just zu dieser Zeit setzte ein unglaublicher, heftigster prasselnder Wolkenbruch ein, der mehrere Stunden anhielt.

Konfuze blubbert mit letzter Kraft: „No Comment“

Gut dachten wir uns optimistisch, dann wird es eben der Sonnenaufgang.

Abgesoffen, statt abgehoben!

Um 5.30 h standen wir in ballontauglicher Kleidung ( auf keinen Fall Ballonseide) parat zur Abholung fuer unsere Ballonfahrt ueber Bagan. Doch leider machte uns das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Der ganze Tag blieb mehr oder wenioger regnerisch. Statt majestaetisch durch die Luefte zu fahren, sappten wir barfuss durch Pfuetzen und Schlammloecher zu Tempel No. 31 bis einschliesslich 35.

Am Nachmittag hiess es „Bye bye Bagan“ und mit Air Bagan flogen wir zurueck nach Yangon in unser bekanntes Hotel. Dort, wo sich vor zwei Wochen noch magere Weihnachtskuegelchen an der Dexcke verloren, hielt mittlerweile der Weihnachtswahnsinn Einzug: es blinkt und glitzert ueberall. Auf unserer nach oben offenen Weihnachtskitsch-Skala vergeben wir eine gute Acht.

Konfuze vermeldet: „Wenn es Bindfaeden regnet, haengen keine Puppen an den Schnueren.“

Uns laust der Affe

Morgens stand organisatorischer Krimskrams an: Rueckbestaetigung fuer die Ballonfahrt und den Flug nach Yangon, Geldwechsel,… Dann ging es durch ausgedehnte Palmyrapalmenhaine gen Osten. Stopp an einer Palmenhuette: hier wird alles rund um die Palme verarbeitet. In erster Linie wird hier der Palmsaft zu einem scheusslich schmeckenden Bier und zu Schnaps aufbereitet. Palmzucker wird raffiniert und zuletzt wurden wir mit Thanaka aufgehuebscht. Dielehmartige Paste ist auch als Sonnenschutzmittel gebraeuchlich, dabei war heute der erste bewoelkte Tag!

Schliesslich erreichten wir den Mount Popa, eine der wichtigsten Pilgerstaetten der Birmanen. Ueber 777 zum Teil sehr steile Stufen latschten wir barfuss auf den Klosterberg. Doch das Schlimmste waren die gefuehlten 7.777 Affen, die ueberall herumlungerten, auf glitzernde Beute schielend, und die uieberall ihre Haeufchen hinterliessen. Doch wir waren vorbereitet, naemlich gaenzlich schmucklos und mit einer doppelten Ration Sagrotan-Tuecher bewaffnet. Der Aufstieg lohnte wegen der Aussicht und um die Nats (37 Geister) gnaedig zu stimmen.

Als Belohnung goennnten wir uns ein Mittagsmahl im luxurioesen Popa Mountain Resort. Davon zehren wir auch jetzt noch.

Konfuze poliert immer noch seine Fuesse und plaerrt aus dem Bad: „Gib dem Affen keinen Zucker und du wirst reislos gluecklich.“

Das aktuelle Tempelbarometer: Tendenz steigend

Langschlaefertag – Start erst um 8 Uhr. Nach 3,5 Stunden hatten wir bereits 10 weitere Pagoden und Tempel besichtigt und so goennten wir uns nach dem Essen ein Mittagsschlaefchen. Frisch gestaerkt landeten wir zu Beginn unserer nachmittaeglichen Tour auf einem Pagodenfest – ein buntes und sehr lautes Treiben.
Weiter ging es mit einigen Highlights: drei grosse, sehr beengt untergebrachte Buddhas im Manuha Tempel, sehr schoene Reliefs im indischen Stil im Nanphaya, der groesste Koloss von Bagan mit Dhammayangyi, der eleganteste Bau mit schonene Wandmalereien im Sulamani.
Abschluss eines abwechslungsreichen Tages bildete ein ehemaliges Kloster, wo wir in kleiner Runde den Sonnenuntergang bestaunten.

Konfuze philosophiert energiegeladen:“Wer Ruhe haelt, bei dem ruht der Kyatt.“

PS: Liebe Gruesse – bis zum naechsten Mal, wenn wir einen funktionierenden Internetanschluss finden.